Geschichte

Am 15. Juni 1844 fuhr der erste Zug auf Schweizer Boden von Straßburg (Frankreich) bis vor die Stadt Basel und, nachdem man eine Lücke in die Stadtmauer gebrochen hatte, im Dezember 1845 in den neuen Bahnhof in der Stadt. Jeden Abend schloss man die Lücke in der Stadtmauer mit einem Tor.

Im März 1846 wurde die "Schweizerische Nordbahn" (ab 1853 „Nordostbahn“) gegründet, und schon im April 1846 begannen die Bauarbeiten an der Strecke Zürich - Baden. Am 7. August 1847 wurde die Bahn eröffnet. Bald gab man ihr den Namen "Spanisch Brötli Bahn", denn vor dem Bau mussten die Mägde einen achtstündigen Fußmarsch bewältigen, um für ihre Züricher Herrschaft die "spanischen Brötli" in Baden zu holen. Nun brachte der Morgenzug dieses Gebäck noch warm und knusprig nach Zürich.

1848 trat ein wichtiges Gesetz in Kraft, und zwar die Bundesverfassung, die über 400 Zölle, Weg- und Brückengelder in der Schweiz aufhob. Der Bund bekam außerdem das Recht, für wichtige Bauwerke benötigtes Land gegen Bezahlung zu beanspruchen. Beides vereinfachte den Eisenbahnbau. Nachdem 1852 die Bundesbehörden entschieden hatten, dass Private und Kantone die Bahnen bauen sollten, begann man überall Eisenbahnlinien zu erstellen.

Acht private Unternehmen teilten sich in den 1850er-Jahren die Erschließung der Schweiz. In der Deutschschweiz waren dies die Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) mit Schwerpunkt St. Gallen - Bodensee, die Nordostbahn (NOB) mit den Hauptachsen Zürich - Luzern und Zürich - Aarau sowie die Centralbahn (SCB). Fünf Unternehmen mit Schwerpunkten in der Westschweiz schlossen sich nach wechselnden Fusionen zur Jura - Simplon - Bahn (JS) zusammen. 1874 kam als weiterer Grossbetrieb die Gotthardbahn (GB) hinzu.

Am 20. Februar 1898 beschloss das Schweizer Stimmvolk den Rückkauf dieser fünf Unternehmen. Sie bildeten den Grundstock der am 1. Januar 1902 verwirklichten Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).

Schon während der Arbeit an den ersten Bahnstrecken sprach man davon, Eisenbahnlinien durch die Alpen zu legen. In der Schweiz gab es Pläne für den Splügen, den Lukmanier, den Gotthard und die Grimsel. Da die Schweiz mitten in Europa liegt, waren diese Pläne auch für die Nachbarländer von Bedeutung. Mit Geldbeiträgen aus Italien und Deutschland wurde der Tunnelbau durch den Gotthard auf Grund seiner günstiger Lage als erster in Angriff genommen. Der Genfer Ingenieur Louis Favre leitete den Bau des 15 km langen Bauwerkes. Während der Arbeiten verloren 177 Menschen ihr Leben. Der Gotthardtunnel wurde 1882 in Betrieb genommen.

1898 begannen die Arbeiten am 19,8 km langen ersten Simplontunnel. Heiße Quellen und die auf über 50 Grad Celsius ansteigende Lufttemperatur erschwerten die Arbeit. Am 1. Januar 1906 wurde der 1. Tunnel, am 16. Oktober 1922 der 20 Meter längere 2. Tunnel in Betrieb genommen.

1922 konnte der erste elektrisch geführte Zug von Chiasso nach Luzern fahren, und im Mai 1925 traf erstmals ein elektrisch betriebener Zug in Bern ein. Im zweiten Weltkrieg erhöhte sich der Kohlenpreis um das Vierfache, und 1944 erhielt die Schweiz überhaupt keine Kohle mehr. Damals wurden bereits drei Viertel des Netzes der Schweizerischen Bundesbahnen elektrisch betrieben. Seit 1960 wird das gesamte Netz elektrisch betrieben. Die meisten Privatbahnen stellten ebenfalls auf Elektrizität um, so dass heute nur noch die Brienzer - Rothorn - Bahn mit Dampf und Diesel betrieben wird.

Die Furka - Oberalp - Bahn (FO), eine der bemerkenswertesten Schweizer Bahnen, verkehrt zwischen Brig und Disentis. Diese Strecke ist heute Teilstück der Route des weltberühmten Glacier-Expresses. Im Spiel ist diese Route durch die speziellen Gleisteile auf den graublauen Feldern simuliert.

Die Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) produzierte die erste elektrische Lokomotive („EVA“) der Schweiz, die von 1904 bis 1909 auf der versuchsweise elektrifizierten Strecke Seebach - Wettingen verkehrte.